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Kung Fu in der Schweiz: klein, verbunden – und jetzt auch in Birmensdorf

In der vergangenen Woche nahmen über 30 Kinder beim ersten Kung-Fu-Kurs von Sifu Alexander Klug teil. Wenn Birmensdorf will,
wird dort ein fester Standort der Kung-Fu-Schule Sewer entstehen, wie der Grossmeister Martin Sewer im Interview erklärt.

Sind Kinder disziplinierter, wenn sie schon in frühen Jahren Martial-Arts wie Karate oder Kung-Fu ausüben?

Martin Sewer: Auf jeden Fall. Disziplin, Umgang mit Mitmenschen, Wertvorstellungen und Moral sind ebenfalls Teil einer Ausbildung bei uns und kommen automatisch durch die Art des Unterrichts und unserer Traditionen.
Wie gross ist die Schweizer Kung-Fu-Szene?

Sie ist überschaubar. Oft kennt man einander bereits seit Jahren, und wir pflegen viele Freundschaften mit anderen Schulen.
Finden regelmässig Wettkämpfe statt?

Wettkämpfe gibt es viele. Aber wirklich grosse Kung-Fu-Turniere gibt es nur wenige; darunter unsere eigenen beiden Turniere «Shaolin Masters» und «Swiss Kuoshu Cup».
Sie sehen sich gemäss Homepage als «Brückenbauer zwischen Asien und Europa».
Meine Geschichte als langjähriger Schüler der Kung-Fu-Legende Dr. Chiu Chi Ling ist bekannt und auch meinen bisherigen Lebens-
und Lernweg habe ich unzählige Male zu Papier gebracht, unter anderem in meinem Buch «Kung Fu ohne Geheimnisse».
Ok. Und wie unterscheiden sich die Mentalitäten?

Die Kulturen und Mentalitäten zwischen Asien und Europa könnten in manchen Belangen nicht unterschiedlicher sein. Vor allem, wenn es darum geht, eine altbewährte Kunst zu erlernen. Aber dies hier auszuführen würde den Rahmen des Interviews wohl sprengen (lacht). Manchmal reichen nicht einmal mehrere Stunden Tee mit Schülern, um alle Fragen diesbezüglich zu beantworten.
Was halten Sie von Streaming-Serien wie «Cobra Kai» oder zuletzt der Kinofilm «Karate Kid: Legends», welcher Karate (gespielt von Ralph Macchio) mit Kung Fu (Jackie Chan) verbindet?

Solche Projekte finde ich immer sehr spannend, da sie die Meinung der Bevölkerung über Kung Fu massgebend beeinflussen. Dass die Darstellungen von Meistern, Schülern und der Kunst selbst meistens nicht der Wahrheit entspricht, ist natürlich schade, aber solche Filme und Serien sollen ja vor allem unterhalten. Wer durch solche Medien an der Kampfkunst interessiert ist oder wird, den heisse ich natürlich herzlich willkommen und zeige ihm gerne die Unterschiede zur Realität.
Wie ist es zur erstmaligen Durchführung der Kung-Fu-Lektion in Birmensdorf gekommen?

Der Sifu Alex Klug führt seit Jahren einen Standort in der Stadt Zürich. Über ihn erhalten wir immer wieder Anfragen aus angrenzenden
Gebieten, die ebenfalls unsere Kunst erlernen wollen. Die Nachfrage aus Birmensdorf war besonders gross, sodass er dort mal unterrichten wollte. Das Ziel ist klar: Den Kung-Fu-Begeisterten aus Birmensdorf eine Ausbildung zu ermöglichen.

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