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Editorial des Gemeindepräsidenten

Grüezi mitenand

Der Gemeinderat hat von der Baudirektion des Kantons Zürich Post erhalten; genauer von der Kantonalen Denkmalpflege. Diese will nun auch das Schulhaus Reppisch mit den drei Pavillons und dem Mehrzweckgebäude (Turnhalle und Singsaal) definitiv ins Inventar der schutzwürdigen Bauten mit überkommunaler Bedeutung(!) aufnehmen. Die Sekundarschulanlage Brüelmatt ist ja bereits inventarisiert. Vielleicht erinnern sie sich: Sowohl die Sekundarschulpflege als auch die Primarschulpflege haben bei ihren Sanierungsprojekten auf eine Prüfung der Schutzwürdigkeit (Provokationsverfahren) verzichtet und die Vorgaben der Kantonalen Denkmalpflege vorbehaltlos akzeptiert. Nun möchte der Kanton „Nägel mit Köpfen“ machen und quasi die Glasglocke über den beiden Schulhausanlagen definitiv verschliessen. Erfahrungen im ganzen Kanton Zürich aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass Objekte, welche einmal in das Inventar aufgenommen worden sind, bei einem allfälligen Umbau jeweils sehr einseitig und ideologisch beurteilt wurden. Konkret konnte sich die Denkmalpflege meist zu 100 % durchsetzen – mit grossen Kostenfolgen für die Bauherren und Besitzer der Gebäulichkeiten. Grosszügigerweise lädt die Baudirektion die betroffenen Gemeinden jeweils noch zu einer Stellungnahme ein, bevor sie abschliessend entscheidet. Dass dieser Entscheid weder sachlich neutral, noch objektiv getroffen wird, beruht schon auf der Tatsache, dass die Kantonale Denkmalpflege direkt bei der Baudirektion angesiedelt ist. Erlauben Sie mir daher die Bemerkung, dass es sich dabei also um eine reine Alibiübung handelt.

Ich erachte es als skandalös und inakzeptabel, dass die zwei grössten Schulanlagen unseres Dorfes als schutzwürdig bezeichnet werden sollen. Damit wird ein zeitgemässer, moderner und den heutigen Anforderungen einer modernen Schule gerecht werdender Um- und Ausbau praktisch verunmöglicht. Aufstockung und Abriss, bzw. Neubau wären absolut kein Thema mehr. Es ist doch schon mehr als widersprüchlich, was hier abgeht. Schweizweit wird verlangt und durchgesetzt, dass die Gemeinden haushälterisch mit den Bodenreserven umgehen und nach innen verdichtet bauen sollen. Gleichzeitig kann sich die Denkmalpflege ausleben und Hunderte von Quadratmetern Raum und Bodenfläche „unter Schutz“ stellen und auf Jahrzehnte hinaus blockieren. Wo ein Mehrfaches an Schulraum möglich wäre, muss aufwändig und teuer saniert werden, ohne dass daraus ein verbesserter Nutzen entstehen würde.

Es ist an der Zeit, ja, schon längst überfällig, dass wir, die Gemeinden im Kanton Zürich, zusammenstehen und gegen diese willkürlichen, nicht mehr zeitgemässen und extrem kostspieligen Entscheide gemeinsam vorgehen. Die Stadt Zürich macht es übrigens bereit vor (siehe NZZ Artikel „Was ist wichtiger: mehr billige Wohnungen oder ein bedeutendes Baudenkmal?“ Ausgabe vom Dienstag, 5. März 2019). Sie zieht nämlich den Entscheid ans Bundesgericht weiter.

Der Gemeinderat wird in einem entsprechenden Schreiben an die Kantonale Baudirektion seine ablehnende Haltung zur Inventarisierung der Schulhausanlage Reppisch ausführlich schildern. Parallel dazu werde ich an einer der nächsten Gemeindepräsidenten-Konferenzen des Kantons Zürich einen entsprechenden Vorstoss für ein gemeinsames Vorgehen platzieren. Gerne halte ich Sie auch weiterhin auf dem Laufenden.

Eine gute Zeit wünscht Ihnen, Ihr Gemeindepräsident Bruno Knecht