«Das Beste am Fahren ist der Speed»
Im Zimmer von Aaron Buhofer (11) steht eine lebensgrosse Pappfigur seines Formel-1-Helden Max Verstappen. Als Birmensdorfer Karting-Champ ist er den Profis auf den Fersen.
«Mein Vorbild ist nicht Max Verstappen, sondern eigentlich mein Vater.», stellt Aaron zu Beginn klar. Stolz zeigt er seinen Racing-Simulator, mit dem er seit rund zwei Monaten täglich mittels Spielen wie Formel 1, GT oder Kart trainiert. Die Maschine von Aaron stellt synchron die Bewegungen der virtuellen Autos nach. So trainiert er regelmässig für seine Rennen auf realistische Weise und kann damit sogar seine Kart-Tracks fahren. Ein Beispiel ist Aarons Lieblingsstrecke im französischen Levier, wo er einen Grand Slam gewonnen hat: Er erreichte den ersten Rang im Übungsrennen, Qualifizierung, im 1. und 2. Rennen und im Final.
Aaron ist nicht der erste Rennfahrer in seiner Familie. Sein Vater ist ein historischer Formula 1-Fahrer, da er klassische Rennwagen im Historische Grand Prix steuert. Und sogar seine Mutter ist früher mit modernen Autos herumgekurvt. Aber seine Eltern haben Aaron nie «gepusht»: «Ich habe einfach Autos gerne», sagt Aaron. «Das Beste am Fahren ist der Speed und das Überholen. Es ist aber auch gefährlich. Und ich hatte schon richtig viele Unfälle.» Dabei hat Aaron immer einen erwachsenen Mechaniker vom Spirit-Team in Bremgarten an seiner Seite. «Er ist mein Coach, er ist immer bei mir», erzählt Aaron über Gaetan Chopard, mit dem er jeweils mittwochs in Wohlen trainiert, überall in Europa am Wochenende trainiert und an Meisterschaftsrennen teilnimmt. Als nächstes grosses Rennen gehts im November nach Valencia an die Weltmeisterschaft.
Als Vize-Schweizermeister 2024 zeigt Aaron viel Talent, vor allem bei bestimmten Wetterbedingungen. «Ich fühle mich richtig gut im Regen», sagt er. «Sein Team-Chef von Spirit, Ken Allemann, nennt ihn drum Aquaman.», fügt seine Mutter hinzu. Wenn er im Regen so gut ist, dann wird er das nächste Kapitel in seinem Leben lieben: Aaron wird in Zukunft die Schule in England besuchen, wo er ebenfalls regelmässig Karten wird. «Dort ist das Karten aggressiver. Das ist schon cool, aber nicht zu cool…» Aaron bleibt aber noch viel Zeit, bevor er seine aktuelle Schule verlässt. Dort hat er viele Kollegen aus der 1. Klasse, manche sogar aus dem Kindergarten. Der Birmensdorfer kartet schon seit fünf Jahren, aber seine Karriere beeinflusst die Freundschaften nicht: «Ich bin zufrieden in der Schule mit meinen Freunde, habe tolle Lehrpersonen und spiele gerne mit meinen Schulfreunden, wenn ich Zeit habe.»