Die Birmensdorferin Hélène Vuille zog über 50 Gäste mit ihrem neuen Buch „Baran – 18 Jahre Regen“ in den Bann. Im Alter von 12 Jahren flüchtete Baran mit seinem Vater und Bruder aus dem Nordirak, in der Hoffnung in Europa einen sicheren Platz zu finden. Gleich zu Beginn der Flucht, wurde er von seinen Angehörigen getrennt und musste sich alleine durchschlagen. Es folgt eine Odyssee quer durch Europa. Das Buch rüttelt auf, ist bedrückend und regt zum Nachdenken an. Hélène Vuille gibt, wie schon in ihrem ersten Buch („Im Himmel gestrandet“), Menschen eine Stimme, die oft nicht gehört werden. Wichtig war ihr, einem Kind diese Stimme zu geben, dass nichts dafür kann, wo es geboren wurde. Die Autorin lernte Baran im Rahmen ihres Engagements für die Aussenseiter unserer Gesellschaft kennen. Seit 20 Jahren setzt sie sich dafür ein, dass Lebensmittelhändler noch essbare Tagesfrischprodukte nicht wegwerfen. Sie hat erreicht, dass diese Lebensmittel abgeholt und an Bedürftige verteilt werden dürfen.
Nach der berührenden Lesung durfte Bibliotheksleiterin Katja Brogle noch verkünden, dass Hélène Vuille 2020 die „Flamme des Friedens“ verliehen wird. Beim anschliessenden Apero in der Bibliothek nutzen die Gäste die Gelegenheit und liessen ihre Bücher von Hélène Vuille signieren. Angeregt diskutierte man miteinander über Barans Geschichte. Für alle, die das Buch gerne lesen möchten: „Baran – 18 Jahre Regen“ kann in der Bibliothek ausgeliehen werden.