Srdan «Süri» Markovic ist seit über 15 Jahren Bademeister im Schwimmbad Geren in Birmensdorf. Die Badi-Sanierung ist eine seiner grössten Freuden.
Was ist die grösste Herausforderung für einen Bademeister?
Süri: Ein volles Bad. Viele Eltern lassen ihre Kinder zu oft unbeaufsichtigt. Sie sitzen dann auf einem Bänkli, sind mit dem Handy oder Tablet beschäftigt. Dann merken sie gar nicht, wenn ihr Kind vom Kinderbecken etwa zum Schwimmerbecken gelangt. Darum war mir die neue Zaunabsperrung ums Schwimmbecken sehr wichtig.
Wie war es denn früher?
Früher hatten wir nur Gebüsch, das den Zugang etwas abschirmte. Aber mein dringender Appell an alle Eltern lautet: «Passt bitte besser auf eure Kinder auf!»
Wie viele Bademeister seid ihr insgesamt?
Nebst mir gibt es noch zwei saisonal Angestellte. Sie arbeiten vom 1. April bis Mitte Oktober.
Was hat sich sonst noch verändert?
Früher waren die Leute viel toleranter und respektvoller. Viele Gäste haben das Gefühl, dass ihnen mit dem Kauf des Eintrittstickets die Badi gehört. Den Abfall schmeissen sie irgendwo hin. Aber ich will nicht klagen und mag es, wenn die Badi so richtig voll ist.
Was ist für Sie das grösste Highlight Ihrer Bademeister-Karriere?
Ganz klar die Sanierung, für die ich lange gekämpft habe.
Vor rund zehn Jahren habe ich mal erwähnt, dass wir die Badi renovieren sollten. Aber bis dann alles durchgekommen ist, vergingen Jahre. Vor rund zwei Jahren wurde dann alles konkret, was mich sehr gefreut hat.
Was ist Ihre häufigste Einsatzart?
In der ersten Saison musste ich gleich zwei Kinder in einer einzigen Woche retten. Das eine konnte zwar schwimmen, sodass ihm Helfende einige Schwimmbretter geben wollten. Aber das Kind hatte nach einem langen Schwimmtag keine Kraft mehr, und ich stand kurz vor Feierabend gerade am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Ich lief los und sprang ins Becken, obwohl ich mich gemäss Lehrbuch zuerst hätte anfeuchten sollen. Aber das war in diesem einen Moment völlig unwichtig.
Und das zweite Kind?
Das war auf der Rutschbahn. Der Vater zog dem Kind nach ein paar gemeinsamen Rutschgängen die Schwimmflügeli aus,
damit seine Tochter alleine rutschen konnte. Dann war er abgelenkt mit Rauchen und Telefonieren und merkte gar nicht, wie sein Kind fast ertrank.