Nachdem ich bereits „Der Tausch“ gelesen habe, war ich auf das neue Buch gespannt. Die Story dreht sich um zwei weibliche Hauptpersonen, die durch Männer in ihrem Leben, finanziell und psychisch an den Rand des Erträglichen getrieben wurden. Meg ist durch die Ereignisse eine Art weiblicher Robin Hood geworden. Sie verfeinert ihre Technik, bis sie auf ihren finalen Gegner trifft. Gleichzeitig macht Kat Meg aber auch für ihr Leid verantwortlich und sinnt seit 10 Jahren auf Rache. Auf diesen Grundlagen kommt es zum Zusammentreffen der beiden Frauen. Julie Clark arbeitet mit Perspektivenwechseln und Rückblicken in die Vergangenheit der Frauen. Dadurch wird über das Buch eine konstante, unterschwellige Spannung erzeugt. Der Schreibstil und die Handlung lassen das Buch zu einem Pageturner werden. Man spürt das moralische Dilemma, die Handlungen bewegen sich an der Grenze und darüber hinaus von Recht und Gesetz. Die Opfer, also die Männer, wirken teilweise etwas naiv und einfach gestrickt. Das ist aber auf die Selbstgefälligkeit und Arroganz der dargestellten Protagonistinnen zurückzuführen. Umso grösser ist das Vergnügen, Meg bei ihren Plänen und perfekt durchgedachten Aktionen zu begleiten. Auch das Verhältnis der Frauen untereinander wird durch die Perspektivenwechsel immer wieder neu beleuchtet. Der Leser hat dadurch einen Informationsvorsprung, jedoch ohne der Wahrheit oder dem Ausgang der Story zu nahe zu kommen. Für mich war es wieder ein sehr gelungener, blutfreier Thriller.
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