Wer hätte gedacht, was sich hinter dieser eher unscheinbaren Fassade verbirgt? Seit 1933 ist die Firma Metzler Orgelbau, welche 1890 durch den Urgrossvater der beiden heutigen Inhaber gegründet wurde, in Dietikon beheimatet. Aktuell beschäftigt die Firma 15 Personen, darunter so exotische Berufe wie „Orgelbauer“ oder „Zinnpfeifenmacher“. Mathias Metzler nahm uns mit auf eine spannende Zeitreise. Sein unglaubliches Hintergrundwissen sowie seine Begeisterung haben uns 15 Teilnehmer fasziniert und beeindruckt. Er wusste viel zu berichten über den frühen mechanischen Orgelbau, die Veränderungen durch die später genutzte Pneumatik, aber auch die Vereinfachungen, welche durch die Elektronik Einzug hielten. Das oberste Ziel: den hohen Qualitätsstandard halten. Alle Orgelteile werden in Handarbeit selbst hergestellt. Auch auf Nachhaltigkeit wird Wert gelegt. Das Eichenholz kommt aus der Region und wird noch luftgetrocknet. Es wird wegen seiner Gerbsäure nicht von Schädlingen befallen. Das Eichenholzgehäuse wird nur gehobelt, nicht gewachste, lackiert oder gestrichen! Die Firma Metzler wurde dafür 2018 mit dem proQuercus-Preis ausgezeichnet! Doch die Zukunft ist ungewiss, daher wird momentan kein Lehrling ausgebildet. Metzler-Orgeln finden sich sowohl in der Schweiz (Baden, Stadtcasino Basel, Schenkon, Rüeggisberg…) als auch in Belgien, Italien, Deutschland, Österreich, Norwegen…. Wenn wir das nächste Mal vor einer Orgel stehen, werden wir diese sicher mit anderen Augen betrachten!
Frauenverein Birmensdorf
Andrea Streif