Dodo Hug steht seit 50 Jahren als Singer/ Songwriter, Musikerin und Comedienne auf in- und ausländischen Bühnen. Morgen Samstagabend gastiert sie dank der Gemeindeverwaltung Birmensdorf mit ihrem Adventsprogramm «Der Teufel in der Weihnachtsnacht» im GZ Brüelmatt.
Schreibende leiden manchmal unter Schreibblockaden. Wird man nach bald 50 Jahren im Showzirkus nie müde?
Dodo Hug: Als Interpretin und Musikerin ist für mich das Verfassen von Liedtexten eher freiwillig und kein Zwang. Ich schreibe etwa, um Missstände aufzuzeigen oder wenn sich mir etwas gefühlsmässig aufdrängt. Poesie entsteht eher intuitiv. Da ich seit bald 50 Jahren Tagebuch schreibe, kann ich beispielsweise jederzeit auch auf meine Eintragungen zurückgreifen.
Was darf Birmensdorf vom Adventsprogramm von Dudo Hug «Der Teufel in der Weihnachtsnacht» erwarten?
Oh, da zitiere ich gerne Diane Keaton, die auf so eine Journalistenfrage mal sagte: «Um sich den Horizont zu erweitern!» Aber im Ernst: «Der Teufel in der Weihnachtsnacht» von Charles Lewinsky ist eine szenische Lesung mit Gesang und Musik, wobei man musikalisch so einiges erwarten darf: von Gregorianischem Gesang über die Rolling Stones, Kraftwerk und Hazy Osterwald bis hin zu eigenen Songs. Auf alle Fälle ist die Geschichte sehr unterhaltsam.
Das Stück handelt von Reformbedarf in der Kirche. Ein brandaktuelles Thema – vor allem seit Bekanntwerden der Missbrauchsvorfälle. Wie stehen Sie dazu?
Ohne mich gross auf das Thema einzulassen möchte ich nur sagen: Endlich kommt da was ins Rollen, was schon lange hätte sein müssen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!
Nebst Bühnenauftritten spielten Sie auch viele TV-
und Filmrollen. Was macht am meisten Spass?
Je nach dem bin ich auch gerne Comedienne, aber Musik und Konzerte sind für mich nebst Sprecherjobs und meiner Unterrichtstätigkeit prioritär.
Ab Herbst 2024 feiern Sie Ihr 50. Bühnenjubiläum mit einer ausgedehnten Tour und erweiterter Band unter dem Titel
«dodoLogie». Was darf man hier erwarten?
Ich teile dann zum ersten Mal die Bühne mit fünf Musiker:innen. Mit dabei sind mein langjähriger Bühnen- und Lebenspartner Efisio Contini (Gesang und Gitarren), Yvonne Baumer (Gesang und Perkussion), Stefano Neri (Bassgitarren), Michele Siciliano (Multiinstrumentalist) und Nando Betschart (Akkordeon). Wir werden einen Grossteil meiner Lieblingssongs, ein paar aktuelle Songs und eine kleine Überraschung zum Besten geben. Auf alle Fälle wird es wie immer mehrsprachig und nie langweilig.
Kennen Sie, Dodo Hug, Birmensdorf persönlich? Oder nur vom Hörensagen?
Von 1960 bis 1964 besuchte ich in Birmensdorf die Primar- und Sekundarschule. Heute habe ich keinen Bezug mehr zu Birmensdorf, ausser, dass wir dank der ehemaligen Kulturbeauftragten Heidi Thüring schon ein paar Mal mit diversen Programmen im Zentrum Brüelmatt gastierten.
Wann kann man Sie mal wieder am TV sehen?
Da fällt mir gerade die SRF-Sendung «Gesundheit heute» (www.gesundheit-heute.ch) ein. Dort gebe ich am 23. Dezember um 18.10 Uhr zusammen mit Efisio Contini nebst Talk auch ein paar Liedausschnitte zum Besten.
Notizen zum Namen Dodo Hug
Die «Grande Dame der musikalischen Kleinkunst» trat anfangs u. a. mit Christoph Marthaler und Pepe Solbach (Tarot) auf. Später gründete sie zusammen mit dem Jazzbassisten und genialen Liedbegleiter Bruno Brandenberger und einer Bretonischen Sängerin das Musiktheaterensemble «Mad Dodo» (1982 bis 1992), mit dem sie in wechselnden Kleinformationen in Theatern und Konzertsälen im In- und Ausland gastierte. Anfang der 1990er Jahre begann Dodo Hug ihre Sololaufbahn mit div. Theater- Film- und Musikprojekten, die sie bis nach China führten. Seit 1993 arbeitet sie gemeinsam mit dem Sardischen Musiker und Cantautore Efisio Contini, der auch ihr Lebenspartner ist. Ab Herbst 2024 feiert sie ihr 50. Bühnenjubiläum mit einer ausgedehnten Tour und erweiterter Band unter dem Titel «DodoLogie».