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Editorial des Gemeindepräsidenten

Grüezi

Wasser unser kostbarstes Gut

In den vergangenen Wochen gingen bei uns auf der Gemeindeverwaltung mehrere besorgte Anfragen zum Thema Wasserqualität ein. Der Gemeinderat hat die Thematik an seiner Sitzung vom vergangenen Montag, in Anwesenheit des Brunnenmeisters und Fachmanns, Herrn Jürg Feuz, ausführlich diskutiert. Zusammenfassend kann Folgendes festgehalten werden:

Grundlagen der Trinkwasserversorgung Birmensdorf

Die Wasserversorgung Birmensdorf versorgt knapp 4000 Haushalte mit rund 7000 Einwohnern. Das Wasserleitungsnetz ist in 4 Zonen aufgeteilt. Die Wasserbeschaffung erfolgt mehrheitlich durch ein Grundwasserpumpwerk, zwei Quellwasserpumpwerke sowie vier Bezugsschächte und eine Einspeisepumpe für Seewasser.

Die tägliche Wasserfördermenge des dorfeigenen Wassers genügt heute nicht mehr, um sämtliche Bedürfnisse unserer Bevölkerung abdecken zu können. Wir sind als Ausgleich zwingend auf Zürichsee-Wasser angewiesen. Früher war es möglich, sämtliche Reservoirs jeweils über Nacht mit unserem Wasser zu füllen, um damit den Tagesbedarf abzudecken, da der Wasserverbrauch nachts deutlich geringer war. Heute, mit verändertem Verhalten unserer Gesellschaft ist die Verbraucherkurve des Wassers nicht mehr in Verbraucher-Hochs (am Tag) und -Tiefs (in der Nacht) aufgeteilt, sondern bleibt mit kleineren Ausschlägen auf nahezu gleichbleibendem Niveau bestehen. Somit können die Reservoirs über Nacht jeweils nicht mehr vollständig gefüllt werden, da auch der nächtliche Wasserverbrauch deutlich gestiegen ist. Eine zusätzliche, tägliche Einspeisung von ergänzendem Seewasser ist daher unumgänglich.

Allgemeine Trinkwasserqualität

Die Wasserversorgung ist gemäß Lebensmittel- und Hygieneverordnung des Bundes zur Selbstkontrolle verpflichtet. Das bedeutet: Sämtliche Wasserversorgungen in der Schweiz müssen Ihre Anlagen gemäß einem QS System und gesetzlichen Vorgaben unterhalten und betreiben.

Um der Vielfalt der Gesetzesgrundlagen gerecht zu werden, besuchen unsere Mitarbeiter der Wasserversorgung regelmäßig Weiterbildungen zu unterschiedlichen Themen um diese fachgerecht anwenden zu können.

Die Wasserqualität in Birmensdorf kann als ausgezeichnet bezeichnet werden. Sie entspricht den Anforderungen des kantonalen Labors für Grenz- und Toleranzwerte im Trinkwasserbereich. Es sei hier noch vermerkt, dass die Schweiz im europäischen und internationalen Vergleich die wohl strengsten Grenzwerte vorschreibt.

Die Wasserqualität wird jeden zweiten Monat, gemäss Grenzwerten des Kantonalen Labors des Kantons Zürich, kontrolliert. Die erhaltenen Messwerte sind öffentlich zugänglich. Sie finden diese, wie viel zusätzliches Wissenswertes, auf unserer Homepage unter der Rubrik „Wasserversorgung“.

Die Wasserversorgung kontrolliert und überwacht im Rahmen des QS- Systems ebenso das Grund- als auch das Quellwasser. Dazu gehört auch die Oberflächen-Kontrolle der ausgeschiedenen Schutzzonen unter Einhaltung der gültigen Schutzzonen-Reglemente, unter anderem derjenigen der Einhaltung der landwirtschaftlichen Bodenbearbeitung und deren Dünger-Einsatz.  Die Hauptaufgabe unserer Wasserversorgung ist es jedoch, die Trinkwasserqualität für unser Dorf, gemäss Vorgaben des kantonalen Labors, sicherzustellen.

 Chlorothalonil im Trinkwasser

Der Chlorothalonil Anteil in unserem Trinkwasser wird ebenfalls regelmässig gemessen. Als Folge einer Einsprache von Syngenta und des damit noch hängigen Gerichtsverfahrens darf das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) aktuell jedoch keine Vorschriften zu Grenzwerten von Chlorothalonil erlassen. Das kantonale Labor misst trotzdem und empfiehlt(!), wie bis anhin, dem Trinkwasser Seewasser beizumischen, um den entsprechenden Wert tief zu halten, was in Birmensdorf auch entsprechend umgesetzt wird (siehe Abschnitt Allgemeine Trinkwasserqualität). Weitergehende Informationen zum Thema Chlorothalonil finden Sie ebenfalls auf unserer Homepage.

Eigenverantwortung

Erlauben Sie mir abschliessend noch den Hinweis, dass wir Alle gemeinsam für die Qualität unseres Trinkwassers verantwortlich sind. Ein sorgfältiger Umgang mit dem Wasser beginnt bei jedem Einzelnen von uns. Ob Reinigungsmittel, Unkrautvertilger oder Insektengift, alles kann in irgendeiner Form eingesetzt und dann weggespült werden, es endet jedoch immer in unserem Wasserkreislauf. Und wie die Erfahrung zeigt, sind solche Rückstände, auch wenn ein Mittel unterdessen verboten wurde, noch über viele Jahre in Böden, bzw. im Grundwasser nachweisbar. Es sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass die Mitarbeiter unseres Werkdienstes bereits seit 2015 auf den Einsatz von Unkrautvertilger verzichten und das Unkraut ausschliesslich mit kochend heissem Wasser bekämpfen, bzw. bedampfen.

Gemeinderat und Wasserversorgung Birmensdorf hoffen, mit diesen Informationen transparent aufgezeigt zu haben, dass unser Wasser jederzeit bedenkenlos getrunken werden kann. Ergänzende Informationen zum Thema finden sich auch weiterhin, und immer wieder aktualisiert, auf unserer Homepage.

Danke für Ihr Vertrauen, Ihr Gemeindepräsident Bruno Knecht