«Actionszenen und coole Locations sind besonders spannend»
Der Berufsfotograf Felix Gerber (21) wird im Rahmen seiner ordentlichen Militärdienstleistung in der Kaserne Birmensdorf als Social-Media-Beauftragter eingesetzt. Der «Birmensdorfer» hat mit ihm gesprochen.
Wie sind Sie zum Social-Media-Beauftragten der Kaserne Birmensdorf geworden?
Felix Gerber: Ich bin im zivilen Leben Berufsfotograf und Multimediagestalter, weshalb sie mich angefragt haben.
Gab es vor Ihnen schon Social-Media-Aktivitäten?
Grundsätzlich gibt es immer eine Person, welche jede RS mit Bildern dokumentiert. Ich selbst muss ein Mal pro Woche zehn Bilder abliefern, welche in der Kanzlei im Foyer-Screen gezeigt werden. Da suche ich mir immer spannende Motiv aus.
Und was ist denn spannend für Sie?
Actionszenen und coole Locations sind besonders spannend.
Da ich selbst die RS absolviert habe, weiss ich, wann besonders eindrückliche Bilder möglich sind. Bei Regen entstehen oft die allerbesten Bilder. Nur für die Kamera ist Regen nicht optimal. Aber das gehört zum Berufsrisiko (lacht).
Können Sie ein konkretes Beispiel geben?
Wenn ein Soldat bei Regen im Schlamm herumrennt, dann sieht das schnell «nach etwas aus».
Social-Media funktioniert ganz anders als Hochglanz-Imagefilme.
Genau. Aber auch bei Social-Media gibt es Unterschiede. Bei TikTok gilt etwa «je kürzer und realer, umso besser». Instagram-Clips dürfen dagegen gerne etwas länger und professioneller sein. Ich drehe pro Woche ein bis zwei Videos mit einer Maximallänge von jeweils 30 bis 40 Sekunden. Mein Video über einen Parcours in der Unteroffiziersschule wurde über 20 000 Mal angeklickt. Wir wollen zukünftigen Rekruten zeigen, was sie erwartet.
Und mit TikTok sprecht ihr noch jüngere Zielgruppen an?
Ja, und wir haben hierfür eigens einige Soldaten rekrutiert, welche auch eigene Aufnahmen machen, mit denen ich dann arbeiten kann. Bei Märschen bin ich selbst meist dabei, denn dort entstehen gerade bei Sonnenuntergang besonders schöne Bilder.
Stimmt es, dass Sie in Österreich leben?
Ja, bis zur Trennung meiner Eltern lebte ich in der Schweiz. Und da meine Mutter aus Österreich stammt, verbrachte ich die letzten neun Jahre dort.
Dann hätten Sie Ihren Militärdienst auch in Österreich absolvieren können?
Ich kriegte sogar schon eine Einberufung. Und es dauerte zwei Jahre, bis ich im Januar 2024 hier in der Schweiz die RS absolvieren durfte – so wie mein Vater und mein Grossvater.