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Jürg Meili: «Ich bin kein Harley-Raser»

Jürg Meili ist passionierter Harley-Davidson-Fahrer. Auch organisierte er schon einen Mobiliar-Harley-Ride mit 24 Bikes.

Wohin gings dann an diesem Harley-Ride?
Jürg Meili: Wir sind in Affoltern am Albis gestartet. Dann gings Richtung Innerschweiz: Aegeri-See, Schwyz, Rothenthurn, bei Gersau den Berg hoch und wieder zurück via Küssnacht am Rigi dem Vierwaldstättersee entlang.
Dann sind Sie ein begeisterter Harley-Fahrer?
Das schon. Aber so lange bin ich noch nicht dabei. Ich habe meine Harley im Jahre 2015 gekauft. Damals hörte der damalige Nationalbankpräsident Thomas Jordan auf, den Euro zu stützen. Nach wenigen Monaten kam die neue Euro-Preisliste, und dann habe ich zugeschlagen. Aber mit Harleys wird nicht gerast, da cruist man schön durch das Land. Es gibt Yamaha-, Suzuki- und Honda-Raser. (lacht)

Meinen Sie das im Ernst?
Hmmm ... ja sagen wir es so: Harley-Fahrer sind eher Menschen im reiferen Alter. Und die fahren meist viel gemütlicher. Sogar meine Frau, die eigentlich völlig gegen das Töfffahren ist, schätzt dies sehr. Oft nimmt sie auf dem Rücksitz Platz.

Wo haben Sie das Motorradfahren gelernt?
Ich bin in Maschwanden aufgewachsen und hatte mit 14 Jahren ein eigenes Töffli, um in die Lehre zu fahren. Mit 18 hatte ich meinen ersten 125-er Töff und mit 20 den 600-er Enduro. Dann bin ich noch einige Jahre Töff gefahren und habe dann gestoppt. Viele Kollegen haben dasselbe erlebt: Man hat plötzlich andere Ziele im Leben, will vielleicht eine Familie gründen. Und mit 45 oder 50 Jahren kommt dieser Drang wieder ans Tageslicht.

Verlernt man das Töfffahren nie?
Nein. Das ist wie beim Schwimmen. Wer das mal kann, der verlernt dies nie mehr. Ich bin zwischen meiner letzten Enduro-Fahrt und der ersten Harley-Fahrt seit 28 Jahren auf keinem Töff gesessen. 2015 ging ich zum Händler, kaufte den Töff und fuhr los wie selbstverständlich.

War das eine Art Midlife-Crisis?
So würde ich es nicht nennen. Ich wollte einfach schon lange zusammen mit einem Kollegen die Route 66 abfahren. Und dafür ist es sicher besser, wenn man das «Feeling» wieder etwas hat. Nach vielen Terminverschiebungen haben wir den Trip im Jahre 2018 unternommen. Unvergesslich.