Holzrücken mit Pferden – was für ein Kraftakt !
Zahlreiche Schaulustige verfolgten am vergangenen Samstag bei der Scheune des Ortsmuseums Birmensdorf die Waldarbeit mit Pferden Birmensdorf. Diese traditionelle Methode wird auch heutzutage noch praktiziert.
Früher war das Holzrücken eine eigene Berufsgattung. Kaltblutpferde – das sind sehr schwere Rösser – sind Arbeitspferde und eignen sich eher weniger fürs Reiten. Das sind jene Rösser, welche am Sechseläuten etwa den Bierwagen ziehen. Nach einer rund zweijährigen Ausbildung sind sie bereit für den Wald, wo sie von einem sogenannten Rücker in Empfang genommen werden.
Zur Führung eines solchen Arbeitstiers verwendet der Holzrücker eine extralange Leine und Stimmkommandos wie «Hü», «Hoo», «Brrrr», «Hüscht» oder «Hott» – das Pferd reagiert darauf und kann Holz mit einem Gewicht von bis zu einer Tonne ziehen. Mit einem Zweiergespann lassen sich auch höhere Gewichte bewegen und mit Hilfe eines Schlittens mehrere Baumstämme ziehen.
So kam es, dass am vergangenen Samstag ein Noriker-Pferd mit einem Gewicht von rund 800 Kilogramm hintereinander drei Baumstämme über die grosse Wiese vor dem Ortsmuseum Birmensdorf zog und dabei von vielen Schaulustigen beobachtet, bestaunt und mit dem Handy gefilmt wurde. Auch der «Birmensdorfer» war vor Ort dabei und beeindruckt von der Kraft, welches das Pferd Birmensdorf reiten Mo an den Tag legte, um die langen Baumstämme hinter sich herzuschleifen und zielgenau am Bestimmungsort zu deponieren.
Vor Ort zeigte der Verein Forstpferde Schweiz (siehe Kasten) auch Geräte und Werkzeuge, welche zur Bewältigung dieser Kraftakte notwendig sind. Zuletzt gabs in der Museumsscheune noch eine Filmvorführung um Pferde beim Holzrücken. In der Zwischenzeit gönnte sich das Pferd Mo eine wohlverdiente Pause und genoss das Gras der grünen Wiese.