„Kopf oder Herz“ lautet letztlich die Frage. Eine Frage, die die Birmensdorferinnen und Birmensdorfer offensichtlich beschäftigt: Der grosse Raum im Alterszentrum am Bach war bis auf den letzten Platz besetzt. Auf dem Podium sassen Markus Bärtschiger, Verwaltungsratspräsident des Zweckverbands Spitalverband Limmattal, Andreas Grieshaber, Leiter des Alterszentrums am Bach, Annegret Grossen, Gemeinderätin und Vorstandsmitglied der Genossenschaft Alterszentrum am Bach, Gemeindepräsident Bruno Knecht und Markus Müller, ehemaliges Mitglied der Rechnungsprüfungskommission und des Verwaltungsrats des Zweckverbands Spitalverband Limmattal sowie langjähriger Direktor des Spitals Triemli. Reporter Peter Hossli leitete das Podiumsgespräch.
Annegret Grossen und Markus Müller wiesen nachdrücklich darauf hin, dass Birmensdorf wie alle anderen Gemeinden im Kanton nur noch für die Langzeitpflege, nicht aber für die Akutpflege zuständig sei. Für die Einwohnerinnen bestehe in beiden Sparten Wahlfreiheit, und der Markt bestimme sowohl Angebot als auch Nachfrage. Gemeindepräsident Bruno Knecht rief in Erinnerung, dass sich die Gemeinde in grossem Mass für die Realisierung des Alterszentrums am Bach engagiert habe. Für den Gemeinderat sei es deshalb nicht zu verantworten, für den geplanten Neubau des Pflegezentrums erneut langfristige Risiken einzugehen.
Markus Bärtschiger hielt dagegen, dass die ärztliche Betreuung im Pflegezentrum ausgeprägter und umfassender sei. Der Zweckverband sei zwar nicht auf Birmensdorf angewiesen; bei einem Austritt hätten jedoch Einwohnerinnen und Einwohner der Verbandsgemeinden Vorrang bei der Aufnahme. Die höhere finanzielle Belastung im Vergleich zum Alterszentrum am Bach ergebe sich, weil der Zweckverband teurer baue und die Investitionen über einen kürzeren Zeitraum abschreibe als das privatrechtlich aufgestellte Alterszentrum.
Die Fragerunde wurde intensiv genutzt. Persönliche Erfahrungen und strategische Überlegungen wechselten sich ab. Wer wollte, konnte bei einem Glas Wein und Apéro-Häppchen noch lange über die Vor- und Nachteile eines Austritts diskutieren. Die Urnenabstimmung findet am 25. November 2018 statt. Bis dahin müssen Kopf und Herz eine gemeinsame Haltung gefunden haben.
Gemeindeverwaltung / Zentrale Dienste