«Das Einrücken verläuft koordiniert und ruhig»
Bereits zum zwölften Mal beaufsichtigt der Chef Dienste der Inf DD S 14 als Verantwortlicher das Einrücken der neuen RS-Soldaten. Diesmal sind keine Frauen dabei, wie er im Gespräch preisgibt.
Was ist denn hier los? – Eine schier endlose Menschenschlange zieht sich vom Bahnhof Birmensdorf in Richtung Kaserne. Es handelt sich um rund 400 Rekruten aus der Deutschschweiz, aber auch dem Tessin und der Romandie, die sich zum zehnmonatigen Einsatz als Durchdiener entschieden haben. Im Gegensatz zur normalen RS absolvieren sie alle ihre Diensttage am Stück.
Schon auf dem Weg zur Kaserne stehen überall Kader, um die Menschenschlange zu lenken. Dann werden die Rekruten beim ersten Aussenposten empfangen und begeben sich anschliessend in die grosse Halle für die administrative Aufnahme. «Im Winter ist der Andrang von Beginn weg riesig», sagt der Chef Dienste der Inf DD S 14. «Aber bei diesem Sommerwetter erscheinen viele erst ganz am Schluss. Ganz selten erscheinen die Jungs auch gar nicht, sodass man sie oder ihre Eltern kontaktieren muss.» Die Grundmotivation dieser Durchdiener ist grösser als bei regulären RS-Soldaten, welche nach 18 Wochen ihren Dienst getan haben.
In spezieller Erinnerung hat der Insider die Corona-Pandemie, während der alle Abstandsregeln zu beachten waren.
«Einige Rekruten nehmen auch zwei bis drei Gepäckstücke mit in die Kaserne. Da kann man sich dann schon fragen, was genau die da so alles reingepackt haben. Auch der Kleidungsstil reicht von modisch bis hin zu Badi-Outfits. Auch gibt es ab und zu sogenannte Übermotivierte, welche bereits in privaten Tarnuniformen erscheinen. Aber letztlich verläuft das Einrücken immer sehr angenehm und ruhig.» Normalerweise seien beim Einrücken rund drei bis vier Frauen dabei, welche denselben Empfang erhalten wie die Männer: «In diesem Start haben wir nur Männer – auch für mich eine Seltenheit.»
Für fast alle Rekruten ist das Smartphone mittlerweile ein fester Begleiter: «Schon Tage zuvor erscheinen über die Social-Media-Kanäle der Armee Packlisten und Reminder, um sich aufs Einrücken vorzubereiten. Dies ist ein gewisser Mehrwert, da man schon viel früher eingebunden wird.» Während der RS darf man das Handy auf sich tragen und es wird fallweise sogar zu Ausbildungszwecken verwendet. Ganz wenige Rekruten haben kein Smartphone und müssen dann halt mit Festnetztelefonie Vorlieb nehmen. «Dies ist zwar dann etwas umständlicher, aber durchaus machbar, wie ein Materialchef erfahren musste.»