Der Birmensdorfer und SP Limmattal Präsident Samuel Wenk kandidiert für den Nationalrat (Liste 2).
Der «Birmensdorfer» stellte dem Jungpolitiker einige Fragen.
Was ist seit dem letzten «Birmensdorfer»-Interview bezüglich Tempo-30 geschehen?
Der Birmensdorfer und SP-Limmattal-Präsident Samuel Wenk: Wir vom Initiativkomitee haben fleissig Tee getrunken und gewartet. Von Seiten des Gemeinderates hiess es im Mai, also rund ein halbes Jahr nach Annahme der Initiative, dass der Antrag zur Signalisierung von Tempo 30 nun beim Tiefbauamt des Kantons Zürich eingereicht wurde. Und wir trinken wieder Tee.
Sie präsidieren die SP Limmattal. Warum sollte man Sie wählen?
Wir alle profitieren von einer intakten Umwelt, einem starken Service public, von einem funktionierenden und qualitativ hochwertigen Gesundheitssystem, von bezahlbaren Mieten und von einem starken Mieter:innenschutz, von einer soliden Bildung in unseren Schulen für unsere Kinder und von Gleichstellung. Genau für diese Anliegen setze ich mich ein! Abgesehen davon ist es mir persönlich wichtig, erreichbar und offen für die Anliegen von Mitmenschen zu sein.
Was sind Ihre politischen Ziele?
Wenn unsere Interessen auf das Gemeinwohl ausgerichtet wären und nicht auf individuellen Profit, dann liessen sich Berge versetzen. Meine Ziele definieren sich daher über das Gemeinwohl.
Finden Sie es gut, dass alle Parteien und Politiker:innen ihre Wahlbudgets ab einem gewissen Betrag offenlegen müssen?
Ja, das ist eine Stärkung der Demokratie! Wenn ich die Summen sehe, die FDP und SVP in den Wahlkampf buttern, dann läuft es mir kalt den Rücken runter. Mein persönliches Wahlkampfbudget beträgt rund 1000 Franken. Der grosse Batzen kommt aber von der Partei. Die SP Limmattal budgetierte 20 000 Franken für die Nationalratswahlen. Dieses Geld kommt zu einem Grossteil Katharina Kiwic und mir zugute, aber auch den anderen Kandidierenden aus dem Limmattal. Eigentlich müsste man das Budget erst ab 50 000 Franken offenlegen, mir ist Transparenz aber sehr wichtig.
Die Kandidierenden für die Nachfolge von SP-Bundesrat Alain Berset formieren sich langsam. Haben Sie einen Favoriten?
Dafür ist es noch zu früh. Der Kreis der Kandidierenden ist noch unklar. Ich würde eine Kandidatur von Mattea Meyer, Tamara Funiciello oder Fabian Molina aber sehr begrüssen.
Viele Leute sind etwas klima-müde geworden und haben genug von diesem Thema. Oder wie sehen Sie das?
Ich verstehe diesen Frust sehr gut. Niemandem macht es Spass, ständig mit der CO2-Menge konfrontiert zu werden, die man beispielsweise gerade gegessen hat. Ich finde die Einschränkungen genauso lästig wie alle anderen Menschen auch. Ich sehe einfach auch die Dringlichkeit und Notwendigkeit von Klimaschutzmassnahmen angesichts der Krise, in der wir stecken und die von vielen Menschen nicht genügend ernst genommen wird. Die Schweizer Bevölkerung hat einen massiven ökologischen Fussabdruck, der leider ungleich mehr von Reichen verursacht wird. Reiche und Superreiche sind enorme Klimakiller. Nichtsdestotrotz geht es uns alle etwas an. Wenn wir unsere globale Verantwortung wahrnehmen möchten, was wir klarerweise müssen, bleibt kein Raum mehr für Müdigkeit gegenüber Klimaschutzmassnahmen.
Die Menschen hierzulande sehen sich mit massiv steigenden Lebenskosten konfrontiert – Inflation, Strom, Krankenkasse. Wie kann man hier gegensteuern?
Ganz einfach: SP wählen! Das meine ich ernst. Sagt der SP-Limmattaler Samuel Wenk
Was halten Sie von der angedachten Senkung der SRG-Gebühren?
Nichts. Diese Diskussion hatten wir 2018 schon mit der No-Billag-Initiative, die mit über 70 Prozent Nein-Stimmen deutlich abgelehnt wurde. Das ist eine demokratiefeindliche Initiative.