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Editorial des Gemeindepräsidenten

Grüezi mitenand

Nach der Veröffentlichung unserer Budgetzahlen 2021 mit einem voraussichtlichen Defizit von knapp einer Million Franken wünschte die Rechnungsprüfungskommission (RPK) eine Aussprache mit dem Gemeinderat. In Erwartung von wirtschaftlich pessimistischen Covid-19 Aussichten, sinkenden Grundstückgewinnsteuern sowie laufend steigenden Betriebskosten unserer Gemeinde wollte die RPK wissen, wie denn unser Plan B aussehen würde. Wo gäbe es noch Sparpotenzial und wie liesse sich eine Steuerfusserhöhung in den kommenden ein bis zwei Jahren vermeiden?

Aus Sicht des Gemeinderates gäbe es zwar Möglichkeiten, die Ausgaben zu reduzieren. Dies würde jedoch unweigerlich zu einem Qualitätsabbau in unserer Gemeinde führen. So könnten z. B. der Strassenunterhalt oder die Sanierung von Wasser- und Abwasserleitungen reduziert werden. Mögliche Folgen davon wären jedoch Schäden im Strassenbelag, geborstene Wasserleitungen usw. Auch das Freizeitangebot könnte selbstverständlich zusammengestrichen werden; Schliessung der Bibliothek und unserer Badi; Aufgeben des Kulturangebots; Streichung sämtlicher Gemeindeanlässe wie 1. Augustfeier, Neujahrsapéro oder Herbstmärt mit Neuzuzügeranlass, usw.  Ein weiteres Sparpotenzial sähen wir bei der Streichung der finanziellen Unterstützung unserer Vereine. Wollen wir das? Wollen SIE das?

Wir gehen davon aus, dass Sie darüber sowieso in den kommenden ein bis zwei Jahren entscheiden müssen. Zusätzlich kommt erschwerend dazu, dass die politische Gemeinde bisher zugunsten der Schulen auf grosse Investitionen verzichtet hat und daher auch keine Abschreibungen vorgenommen werden mussten. Auch dies wird sich in naher Zukunft ändern, stehen doch bei uns grössere, dringend notwendige Investitionen und/oder Sanierungen an, wie z.B. das Schwimmbad, das Feuerwehrgebäude oder die Abfallhalle. Und nicht zu vergessen: Als Folge der laufend steigenden Einwohnerzahlen dürfte sich auch der aktuelle Personalbestand bei der Gemeindeverwaltung längerfristig kaum halten lassen. Der Gemeinderat prüft und hinterfragt jedoch nach wie vor jede Ausgabe sorgfältig. Leider ist jedoch der grösste Teil unserer Ausgaben gesetzlich geregelt, also “fremdbestimmt”; wir haben daher keinen Einfluss darauf. Dies betrifft z.B. die Abgaben an den Zürcher Verkehrsverbund aber auch grosse Teile der Sozialhilfe- und Ergänzungsleistungen, usw.

Abschliessend sei noch vermerkt, dass wir, der Gemeinderat, nach wie vor hinter der hohen Wohn- und Lebensqualität unserer Gemeinde stehen und diese erhalten möchten. Doch schlussendlich haben Sie, geschätzte Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, das letzte Wort.

Bleiben Sie gesund, Ihr Gemeindepräsident Bruno Knecht