Für Sie gelesen: Und die Welt sie fliegt hoch von Sarah Jäger

Sommerferien. Man könnte in die Badi gehen, sich mit Freunden treffen oder im Freien schlafen. Tausend Möglichkeiten – aber Juri und Ava sitzen in ihren Zimmern. Juri, weil er es will und sich nur dort sicher fühlt. Ava, weil sie Hausarrest hat. Die beiden kennen sich noch aus der Primarschule und haben sich seit Jahren nicht gesehen. Freunde waren die nie und unterschiedlicher können sie nicht sein: Ava ist extrovertiert – Juri introvertiert, sie will Action – er seine Ruhe, Ava darf nicht raus – Juri will nicht. Völlig unverhofft bekommt Juri eine Nachricht von Ava und schreibt widerstrebend zurück. Sie öffnen sich einander: Erzählen von ihren Zimmern, den schlimmsten Geburtstagen, der Familie und schliesslich ihren Ängsten. Sie verstehen sich, bauen sich auf und tun sich gut. Die Zwei berühren. Ava, die so frech, mutig und fantasievoll scheint, es aber nicht erträgt allein zu sein und Angst davor hat, ihre Eltern und Freunde zu überfordern. Juri, der schon in der Grundschule Ängste hatte und die Vormittage nur ertrug, wenn er stündlich zur Toilette gehen konnte und der nur noch das Haus verlässt, weil er es seiner Mutter versprochen hat. Das ganze Buch ist als Chat geschrieben und genial illustriert von Sara Maus. Der Chat-Stil ist ungewohnt und bei den Illustrationen lohnt sich ein zweiter Blick. Ein besonderer Jugendroman, der eine Weile im Gedächtnis bleibt, wie auch schon das erste Buch von Sarah Jäger «Schnabeltier Deluxe». Beide gibt es in der Bibliothek.