Zu dieser Führung trafen sich 18 Interessierte am Löwenbrunnen in Baden. Fredy Hauser führte uns durch das mittelalterliche Städtchen, welches bereits durch die Römer gegründet worden ist und schon 1297 von den Habsburgern das Stadtrecht erhielt. Somit durften sie auch eine Stadtmauer bauen, die ihnen Schutz bot. Beim Landvogteischloss befand sich nach Zürich auch wieder der erste Übergang über die Limmat, was den Badenern Zolleinnahmen brachte. Trotz allem war das Leben im Mittelalter beschwerlich: die Hygiene war miserabel, die Ernährung schlecht, viele Frauen starben im Kindbett. Bekannt ist Baden auch wegen der vielen Zürcher, die nach Baden zum Baden und mehr kamen: hier konnten sie tun, was ihnen Zwingli in Zürich verbot! Entsprechend gab es im Bäderquartier viele Hübschlerinnen, die ihre Dienste anboten.
Baden hatte fünf Gerichtsplätze, wo Verurteilte gerädert, ertränkt, aufgehängt oder geköpft wurden. Es war Pflicht, sich diese «Schauspiele» anzusehen! Die Hinrichtung von Peter Welti wollten Tausende sehen: er war nämlich nicht nur katholischer Pfarrer, sondern auch Postkutschenräuber und Brandstifter und wurde 1834 beim Landvogteischloss hingerichtet.
Auch am Haus des Henkers kamen wir vorbei – dieser verdiente zwar gut, wurde aber von allen gemieden! Der Hexenwahn wütete auch in Baden: etwa 30 Frauen wurden als Hexen verurteilt und umgebracht. Ein Besuch in den alten Gefängniszellen im alten Stadtturm machte den Abschluss dieser interessanten und humorvollen Führung!
Frauenverein Birmensdorf