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Cinema Fantastico

Für eine Streitkunst, die verbindet

Die reformierte Kirche Birmensdorf-Aesch lädt am nächsten Mittwoch zur kostenlosen Filmpremiere mit dem deutschen Gefühlsdrama «Contra». Die Hauptrollen sind mit Mr. «Stromberg» Christoph Maria Herbst und der Newcomerin Nilam Farooq grossartig besetzt.

Das war eine fremdenfeindliche Bemerkung zu viel: Professor Richard Pohl (Christoph Maria Herbst) droht von seiner Universität zu fliegen, nachdem er die Jura-Studentin Naima Hamid (Nilam Farooq) in einem voll besetzten Hörsaal beleidigt hat. Als das Video viral geht, gibt Universitätspräsident Alexander Lambrecht (Ernst Stötzner) seinem alten Weggefährten eine letzte Chance: Wenn es dem rhetorisch begnadeten Professor gelingt, die Erstsemestlerin Naima für einen bundesweiten Debattier-Wettbewerb fit zu machen, wären seine Chancen vor dem Disziplinarausschuss damit wesentlich besser. Pohl und Naima sind gleichermassen entsetzt, doch mit der Zeit sammelt die ungleiche Zweckgemeinschaft erste Erfolge – bis Naima erkennt, dass das Multikulti-Märchen offenbar nur einem Zweck dient: den Ruf der Universität zu retten.
Die Handlung des Films entfaltet sich im Rahmen dieser ­didaktischen Beziehung zwischen einem typisch deutschen Professor und einer Studentin mit Migrationshintergrund. Es ist eine nachdenklich stimmende Komödie, die zeigt, dass ein anderer Umgang mit Rassismus und Diskriminierung möglich ist. Klischees und Vorurteile werden im Film mit einer gewissen Ironie dargestellt. Gerade die Ironie ist es, welche die verhärteten Standpunkte zu relativieren vermag. Am Ende wird die Kunst des Argumentierens, die die Studentin erlernen soll, zum Bindeglied, das die beiden Menschen und ihre Sichtweisen auf ganz originelle Weise verbindet, wie Pfarrer Lorenzo Scornaienchi schreibt.
Europa hat sich zu einem Kontinent entwickelt, der eine immer grössere Vielfalt von Kulturen beherbergt. Die Vorstellung einer Monokultur, in der die gleichen kulturellen und religiösen Muster für alle gelten, gehört der Vergangenheit an. Vielfalt kann zu Diskriminierung und Rassismus führen, sie kann aber auch eine Bereicherung und eine grosse Stärke sein. Dieser Kontrast bildet den Hintergrund dieses berührenden Films. Darum: Nicht verpassen!

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