Als Generalunternehmen produziert die AV-Studio Birmensdorf AG von der Idee bis zur Projektion Foto-, Film-, Video-, Multimedia- und Konzeptlösungen für jeden Einsatz. Der «Birmensdorfer» sprach mit René M. Wyser über gestern, heute und morgen.
René M. Wyser – ein kreativer Kopf
Sie waren mit Ihrer Gattin gerade wieder mal auf Reisen. Was haben Sie am meisten vermisst?
René M. Wyser: Birmensdorf ist unser Hafen, und den steuern wir immer wieder gerne an. Man verreist, um Neues anzutreffen und zu erleben. Am Ende der Reise ist die Erkenntnis: Zuhause ist es eben doch am allerschönsten und sichersten. Was bleibt sind Erinnerungen an ein schönes Leben im Beruf und in der Familie.
Sie sind mit Ihrem AV-Studio Birmensdorf AG seit vielen Jahren erfolgreich unterwegs. Was sind Milestones Ihrer Firmengeschichte?
Vor 45 Jahren gründete ich meine AG und bezog mein Haus mit einem 130 Quadratmeter grossen Studio – mit Labors und Tonstudio mitten in Birmensdorf. Für den Samariterbund, mehrere Banken und Versicherungen produzierten wir Ausbildungsprogramme. Zudem entwickelten wir neue, interaktive Präsentationsgeräte und stellten davon tausende Kopien her.
AV Studio Birmensdorf AG beim Filmdreh
Was fasziniert Sie an der Fotografie und Filmerei?
René M. Wyser: Es ist die Herausforderung, ein Ausbildungsproblem für Tausende von Anwender:innen zu erstellen. Da werden Ideen gesucht, die das Problem auf logische Art zeigen. Das ist mittels Bild und Ton möglich. Rund 300 Tonbildschauen, unzählige Filme und Ausbildungspakete sind so entstanden. Auch zur Lösung von Umweltproblemen stiegen wir in den Asbest.
Wie hat sich das Business während der letzten 30 Jahre verändert?
Die grosse Digitalisierung. Früher hat man vor dem Auslösen der Kamera alles wegen den Kosten durchdacht und geplant. Ein 13 x 18 cm Diapositiv mit drei Belichtungen kostete rund 60 Franken Materialkosten. Heute ist das quasi gratis. Änderungen an einem Film sind immer auch kurzfristig möglich. Mein altes, analoges Archiv ist in zwei Räumen untergebracht – meine digitalen Produktionen haben auf einer 5TB Festplatte Platz. Das ist effizient.
Rene M. Wyser über die Zukunft
Was sind Ihre Zukunftspläne?
René M. Wyser: Zur Zeit bin ich dabei, meine AG nach genau 45 Jahren zu schliessen. Ich habe ja noch mein Foto- und Filmstudio René M. Wyser welches seit 56 Jahren für kleinere Aufträge produziert. Das werde ich noch für individuelle Produktionen, die mir am Herzen liegen, betreiben.
Was ist Ihr abschliessendes Fazit?
Die Technik und die Kosten haben sich verändert. Gesucht sind immer noch kreative Menschen mit Ideen. Nun liegt es an uns, was wir mit dem alten Erbe, den alten Originalen und Geräten machen. Einfach entsorgen oder der Welt zeigen, wie sich zum Beispiel die EDV oder eine SKA bis zur Pleite entwickelt hat? Vieles ist möglich – aber wen interessiert es … und wer bezahlt das?
