Alleinunterhalter Charly B: «Ich bin kein DJ, sondern Live-Musiker»
Der Live-Musiker Charly B. hat schon unter Myrtha Korpar im Gemeindezentrum Brüelmatt aufgespielt. Um so mehr freute ihn das Wiedersehen am fünfjährigen Jubiläum des neuen alten Restaurants Brüelmatt.
Wie viele Male sind Sie hier schon aufgetreten?
Charly B.: Puh... das waren ganz viele Auftritte – vor allem an der jährlichen «Metzgete».
Wie lange sind Sie denn schon DJ?
Ich bin kein DJ, sondern Live-Musiker. Schon mit 10 Jahren bin ich als Gitarrist erstmals an einer Hochzeit aufgetreten. Mit 24 Jahren kam ich als Berufsmusiker in die Schweiz, lernte meine grosse Liebe kennen und blieb hier hängen. Während 28 Jahren bin ich im Duo aufgetreten, später als Alleinunterhalter.
Und welche Songs werden
vom Publikum am allermeisten gewünscht?
Das kann ich so nicht sagen. Kürzlich habe ich an einem 80. Geburtstag gespielt. Und um drei Uhr morgens wünschte sich das Geburtstagskind noch den Deep-Purple-Oldie «Smoke on the water» von 2012 als Zugabe. Er stand auf den Tisch und es war ein Riesen-Gaudi!
Wie suchen Sie denn die Songs aus?
Das entscheide ich ganz spontan. Ich sehe ja, wie die Anwesenden auf meine gespielten Songs reagieren. Mein Repertoire umfasst 4500 Songs und ich decke damit fast jede Musikrichtung ab.
Für jeden Anlass den richtigen Sound?
Genau: Hochzeiten, Scheidungen, Begräbnisse. Da liegt sogar ein «Ave Maria» drin. (lacht)
Und wie kommt Ihre Musik an?
Die meisten Reaktionen sind positiv, aber es gibt auch immer wieder einige Leute, denen es man nie Recht machen kann.
Haben Sie alle Songtexte im Computer?
Jein. Früher gab es ja noch keine Hightech-Geräte. Da musste man alles im Kopf behalten.
Und gibt es Nachwuchsmusiker?
Leider nein: Meine Art des Musizierens ist am Aussterben. Es gibt Country-, Blues- oder Jazz-Spezialisten. Aber Musiker mit einem bunt gemischten Songprogramm werden immer weniger.
Was sind denn die Voraussetzungen für diesen Beruf?
Viele Leute denken, dass der Job mit dem Kauf eines Keyboards erledigt ist. Aber dies ist nicht der Fall. Man muss auch Menschen mögen. Und hier in Birmensdorf erlebe ich immer wieder schöne Abende.
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